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  • Psychopharmakotherapie in Z...
    Seifert, J.; Heck, J.; Eckermann, G.; Singer, M.; Bleich, S.; Grohmann, R.; Toto, S.

    Nervenarzt, 07/2020, Letnik: 91, Številka: 7
    Journal Article

    Zusammenfassung Im Rahmen der aktuellen coronavirus disease 2019 (COVID-19)-Pandemie müssen sich viele Bereiche der Medizin umstrukturieren. Dies betrifft auch die Versorgung von Patienten mit psychischen Erkrankungen. Die Therapie psychischer Erkrankungen umfasst psychotherapeutische und psychopharmakologische Interventionen. Letztere können mit einer Vielzahl an unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) assoziiert sein, stellen aber in der aktuellen Situation mit Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen die präferierte Therapieoption dar. Da der direkte Patientenkontakt zugunsten des Telefonats oder der Videokonferenz reduziert ist, müssen angepasste diagnostische und therapeutische Optionen gefunden werden, um eine ausreichende Patientensicherheit zu gewährleisten. Bedeutend sind hierbei die ausführliche Aufklärung der Patienten sowie eine aktive Abfrage von Symptomen zur rechtzeitigen Erkennung von UAW. Unter der Behandlung mit Psychopharmaka sind UAW zu befürchten, die besonders ungünstig sind, wenn sie im Rahmen einer akuten Infektion auftreten oder ein erhöhtes Infektionsrisiko begünstigen. Hierzu gehören Atemdepression, Agranulozytose, Intoxikation durch Hemmung des Arzneistoffmetabolismus und venöse Thromboembolien, die jeweils mit potenziell lebensbedrohlichen Folgen einhergehen. Gleichzeitig sollte auf eine ausreichende Wirksamkeit der Medikation geachtet werden, da die gegenwärtige Krise zu einer Exazerbation vorbestehender psychischer Erkrankungen führen bzw. deren Erstmanifestation begünstigen kann.